Video-Installation von Rawan Almukthar in Zusammenarbeit mit Ivana Pilić

"Ephemeral Moments" reflektiert Rawan Almukthars Zugang zu Verletzlichkeit als zentrales und bestimmendes Element seiner Arbeit. In seinen Werken widmet er sich flüchtigen und vergänglichen Momenten, die er in die transdisziplinäre Kooperation zwischen der Interuniversitären Einrichtung Wissenschaft und Kunst (Mozarteum / Paris Lodron Universität Salzburg) und dem Teilprojekt A der DFG Forschungsgruppe Recht-Geschlecht-Kollektivität (Humboldt-Universität zu Berlin) eingebracht hat.


Die Installation macht deutlich, wie flüchtig Einblicke sind, die Projekte im Dienst marginalisierter Stimmen bieten können. Sie zeigt die Vergänglichkeit, die Eindrücken VerAnderter Vulnerabilität inhärent ist. Das Tetraeder erscheint nur kurz. Den Mittelpunkt bildet das Meer. Es symbolisiert die unzähligen unerzählten Geschichten und steht für die brutalen Auswirkungen europäischer Grenzregime, die vielen Menschen auf ihrer Reise nach Europa das Leben kost(et)en. Geräuschen und Klängen von Rawan Almukthars eigener Flucht im Jahr 2015 verstärken die tiefere Komplexität und Bedeutung der Vulnerabilität an den Rand Gedrängter.

"Ephemeral Moments" ist eine Übersetzung des Forschungsmodells Tetraeder, das Ivana Pilić (2024) in die transdisziplinäre Kooperation mit der DFG Forschungsgruppe eingebracht hat. Die Figur steht für das Suchen nach Möglichkeiten, mit unterschiedlichen Wissenssystemen einen dritten Raum (Homi Bhabha, 1994) zu schaffen: einen Ort der Aushandlung, an dem kritische Reflexionen über Grenzen der eigenen Zuwendung zu marginalisierten Stimmen stattfinden kann. Ein Ort, an dem sich diese Grenzen jenseits disziplinärer Logiken erfahren lassen – einer undisziplinierten Annäherung an Vulnerabilität VerAndertert – in der Suche nach einem neuen Gemeinsamen (DFG Forschungsgruppe, 2024).

Die Kooperation zwischen den beiden Universitäten mündete im Mai 2023 in die Lecture Performance "Response_ability on Trial", die an der Humboldt Universität zu Berlin uraufgeführt wurde. Auf Einladung zeigte das Performancekollektiv diese anschließend an der Universität Amsterdam (Januar 2024) und der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (April 2024).

PREVIOUS EVENT

Im Rahmen von Critiques of Power in The Arts

26.04.2024, 21:00

Veranstaltung MDW

Joseph Haydn-Saal, A 0105

R.O.T 'Response-ability on Trial' is a performative lecture that explores the question of who is responsible for climate change. It argues that any discourse on the Anthropocene, the age of the human, must incorporate a critique of power and domination to enhance justice and accountability for our planet.

The performance highlights climate court cases that recognise nature's rights, such as the right of the sea to initiate legal proceedings and the right of coral reefs to act as plaintiffs in a court of law. The discussion on the need for advocacy for more-than-human legacies, as well as the dismantling of colonial thought in legal discourse, is crucial for acknowledging nature's rights.